5.1.23

Preisanpassungsklausel: Muster für den Bereich Handwerk

Erfahre, wie du eine Preisanpassungsklausel für den Bereich Handwerk formulierst und verwende dazu einfach das vorliegende Muster.

Inhaltsverzeichnis

Baustoffpreise steigen und Lieferengpässe nehmen zu. Handwerker müssen Kunden erklären warum Preise steigen und in Verträgen oder Zusatzvereinbarungen regeln, was bei Preisschwankungen passiert.

Baustoffpreise steigen und betreffen Lieferanten, Händler, Betriebe und Kunden. Betriebe müssen vor Vertragsabwicklung auf Preisschwankungen hinweisen und sich vertraglich absichern, um nicht auf gestiegenen Kosten sitzen zu bleiben. Sie sollten Probleme gegenüber Kunden klar und deutlich kommunizieren.

In diesem Artikel erhältst du Musterschreiben, um Preissteigerungen mit deinen Kunden zu vereinbaren.

Angebotsphase: Kurze Bindungsfristen

Erkläre dem Kunden, dass wegen der aktuellen Lage, die Preise für bestimmte Baustoffe sehr schnell ändern können. Du musst deshalb mit Tagespreisen arbeiten, die dir die Händler geben. Mach dein Angebot unverbindlich oder gib nur eine kurze Frist an, bis wann du dich an die Preise halten kannst.

Eine Möglichkeit, das im Angebot zu schreiben ist:

"Aufgrund der Inflation ändern sich die Preise für (Baustoffe) sehr schnell. Deshalb bekommen wir nur Tages- oder Wochenpreise von unseren Lieferanten. Das bedeutet, dass unser Angebot nicht verbindlich ist und wir uns an die genannten Preise nur bis (Datum) halten können."

Vertragsabschluss-Phase: So kommunizierst du richtig

Wenn der Kunde wirklich an deiner Handwerkerleistung interessiert ist, musst du noch einmal genau mit ihm reden.

Erkläre ihm, warum du aufgrund der aktuellen Lage, für den fehlenden Baustoff keinen festen Preis sagen kannst. Obwohl das Gespräch keine schriftliche Regelung ersetzt, ist es wichtig, damit der Kunde versteht, warum der Preis sich ändern kann.

So wird es weniger Probleme geben, wenn der Preis später steigt.

Preisanpassungsklausel: So kannst du sie formulieren

Du kannst im Vertrag eine offene Preisanpassungsklausel verwenden wie etwa:

"Im Falle von Veränderungen der Netto-Einkaufspreise für die vertragsgegenständlichen Materialien (insbesondere Holz, Dämmstoffe, Metalle) um mehr als ……Prozent nach Vertragsschluss, haben beide Vertragsparteien das Recht, die Anpassung der vereinbarten Preise durch ergänzende Verhandlungen zu vereinbaren, um eine angemessene Anpassung an aktuelle Lieferpreise zu erreichen."

Wenn der Kunde nicht einverstanden ist, dass der Preis angepasst wird, wäre das ein Bruch des Vertrags. Das kann es dem Unternehmer leichter machen, den Auftrag zu beenden oder den Vertrag zu kündigen.

Lass dich vorher von einem Anwalt beraten, weil es von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann. Trotzdem ist es besser, eine offene Formulierung im Vertrag zu haben, als gar keine Vereinbarung mit dem Kunden zu treffen.

Zusätzliche Vereinbarung zur Preisanpassung im Vertrag

Du kannsteine "automatische" prozentuale Anpassung an den aktuellen Lieferpreis einbauen. Lade dir dazu zum Beispiel ein Muster von der LBN herunter. Aber es gibt ein paar Dinge, die du beachten musst:

  1. Voraussetzungen für die Zusatzvereinbarung:
  • Es muss eine eindeutige Grundlage für die Beurteilung der Ausgangspreise geben. Das bedeutet, dass du die kalkulierten Preise für die Materialien, die von der Anpassung betroffen sind, deinem Kunden zeigen musst.
  • Du musst deinem Kunden verdeutlichen, dass der Vertrag nur gültig ist, wenn die Zusatzvereinbarung unterschrieben wurde.

Eine Empfehlung wäre, den folgenden Abschnitt in das Angebot aufzunehmen:

"Wir müssen eine separate Vereinbarung über die Materialpreise treffen, da die für Ihre Bestellung benötigten Materialien schwer zu bekommen sind. Die Preise können jede Woche um bis zu ___% variieren. Daher müssen wir uns auch auf eine zusätzliche Preisanpassung einigen, wenn sich die Materialpreise ändern. Damit dieser Vertrag gültig ist, müssen Sie auch die beigefügte Vereinbarung unterzeichnen."

Preisanpassungsklauseln geben dir Flexibilität

Preisanpassungsklauseln geben Lieferanten die Flexibilität, ihre Lieferpreise zu ändern. Wenn sich etwa die Preise von Artikeln um mehr als 20 % ändern, kann eine Partei beantragen, dass die Einzelpreise entsprechend angepasst werden. Es ist wichtig, eine feste Grundlage für die Bewertung der Anfangspreise zu haben, und die Klausel sollte klar sein, damit alle Beteiligten sie verstehen.

Fazit

In der Baubranche gibt es Lieferengpässe und bemerkenswerte Preiserhöhungen bei Baustoffen, die den Unternehmenserfolg gefährden. Insbesondere die Holzpreise sind schnell gestiegen, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist.

Handwerker müssen sich fragen, wie sie sich vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten schützen können, und es gibt mehrere rechtliche Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt.

Anstatt feste Pauschalen festzulegen, sollten Auftragnehmer zeitlich begrenzte Angebote mit Änderungen je nach Verfügbarkeit vorlegen oder Bestimmungen zur Preisanpassung in ihre Verträge aufnehmen.

Wenn etwa die Nettokaufpreise nach Vertragsabschluss um mehr als einen bestimmten Prozentsatz gesenkt werden, hat jede Partei das Recht, den Preis entsprechend zu besprechen und anzupassen.

Es ist wichtig, die sich ändernden Materialpreise zu verstehen, um beiden Parteien zu helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Durch frühzeitige Vorsichtsmaßnahmen können Handwerker sicher sein, dass die zitternden Marktbedingungen ihren Geschäftsbetrieb nicht gefährden.

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Über den Autor:

Dirk Kreuter hilft Selbstständigen und Unternehmern in den Bereichen Vertrieb, Unternehmertum und Digitalisierung

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