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11 Best Practices für die Preisgestaltung bei E-Commerce

Lerne die 11 besten Praktiken für die Preisgestaltung im E-Commerce kennen und erfahre, wie du deine Umsätze steigern und Kundenbindung verbessern kannst.

Inhaltsverzeichnis

In der dynamischen Welt des E-Commerce ist eine effektive Preisgestaltung absolut entscheidend. Mit der richtigen Strategie kannst du den Umsatz steigern, die Kundenbindung verbessern und deine Marke aufbauen. Hier sind 11 Best Practices für die Preisgestaltung im E-Commerce, die dir dabei helfen können.

1. Kenne deine Kosten

Bevor du überhaupt anfängst, Preise festzulegen, musst du eine klare Vorstellung von deinen Kosten haben. Dazu gehören:

  • Produktionskosten: Die Kosten für die Herstellung deiner Produkte, einschließlich Materialien, Arbeitskosten und andere direkt zugeordnete Kosten.
  • Betriebskosten: Kosten wie Miete, Gehälter, Versicherungen und alle weiteren Kosten, die für den Betrieb deines Unternehmens anfallen.
  • Versandkosten: Die Kosten für den Versand deiner Produkte zum Kunden.
  • Steuerliche Verpflichtungen: Die Steuern, die auf deinen Umsatz anfallen.

All diese Kosten müssen in die Preisgestaltung einfließen. Durch eine detaillierte Aufschlüsselung deiner Ausgaben kannst du einen geeigneten Startpunkt für die Preisgestaltung bestimmen.

Außerdem wird dir dabei geholfen, zu identifizieren, wo du möglicherweise Kosten reduzieren kannst, um die Rentabilität zu erhöhen.

Merken:
Erfolgreiche Preisgestaltung beginnt mit einem gründlichen Verständnis deiner Kosten. Unterschätze nicht die Bedeutung einer detaillierten Kostenanalyse.

2. Verstehe deine Kunden

Nicht alle Kunden sind gleich. Manche sind preissensitiver als andere, und es ist wichtig, das bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen. Es ist daher entscheidend, dass du verstehst, was deine Kunden wert schätzen und wie viel sie bereit sind, dafür zu zahlen.

Hier sind einige Wege, wie du deine Kunden besser verstehen kannst:

  • Kundenprofile erstellen: Sammle und analysiere Daten über deine Kunden, um ein detailliertes Profil zu erstellen. Dazu können demografische Daten, Kaufverhalten und Vorlieben gehören.
  • Segmentierung: Teile deine Kunden in unterschiedliche Segmente oder Gruppen ein, basierend auf verschiedenen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Kaufverhalten und mehr. Dies ermöglicht es dir, personalisierte Preise anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche jeder Gruppe zugeschnitten sind.
  • Marktforschung: Nutze Umfragen, Interviews und andere Methoden der Marktforschung, um zu verstehen, was deine Kunden wirklich wollen und was sie von deinen Produkten erwarten.

Merken: Nicht alle Kunden sind gleich. Verstehe ihre Bedürfnisse und Zahlungsbereitschaft, um effektive Preisstrategien zu entwickeln.

3. Führe eine Wettbewerbsanalyse durch

Die Kenntnis deiner Konkurrenz ist ein entscheidender Aspekt jeder Geschäftsstrategie, einschließlich der Preisgestaltung.

Durch das Verständnis, wer deine Hauptkonkurrenten sind, was sie anbieten und zu welchem Preis, erhältst du wertvolle Einblicke, die bei der Festlegung deiner eigenen Preise hilfreich sein können. Bei der Durchführung einer Wettbewerbsanalyse solltest du:

  • Identifiziere deine Hauptkonkurrenten: Wer sind die anderen Akteure in deinem Marktsegment? Welche Produkte oder Dienstleistungen bieten sie an?
  • Analysiere ihre Preise: Was sind ihre Preise für ähnliche Produkte oder Dienstleistungen? Bieten sie Rabatte oder Sonderangebote an?
  • Verstehe ihre Preisstrategie: Wie legen sie ihre Preise fest? Nutzen sie psychologische Preisgestaltung, Premium-Pricing oder andere Strategien?
  • Betrachte ihre Marktstellung: Wie ist ihr Ruf auf dem Markt? Wie stark ist ihre Marke?

Ein gründliches Verständnis der Wettbewerbslandschaft kann dir dabei helfen, deine eigene Preisstrategie zu optimieren und einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Merken:
Kenne deinen Markt und deine Konkurrenten. Ein effektiver Preis ist immer im Kontext des Marktes gesetzt.

4. Implementiere dynamische Preisgestaltung

In der schnelllebigen Welt des E-Commerce ist es wichtig, flexibel zu sein und sich an wechselnde Marktbedingungen anzupassen. Eine dynamische Preisstrategie kann dir dabei helfen.

Bei dieser Art der Preisgestaltung werden die Preise regelmäßig überprüft und angepasst, basierend auf verschiedenen Faktoren wie Nachfrage, Konkurrenz, Saison, Lagerbestand und mehr.

Hier sind einige Aspekte, die du bei der Implementierung einer dynamischen Preisstrategie berücksichtigen solltest:

  • Nutze Daten: Dynamische Preisgestaltung basiert auf Daten. Du solltest ständig Daten über Verkaufstrends, Kundenverhalten, Konkurrenzpreise und andere relevante Faktoren sammeln und analysieren.
  • Setze Preisgrenzen: Auch wenn die Preise flexibel sind, solltest du Mindest- und Höchstgrenzen für deine Preise festlegen, um sicherzustellen, dass sie immer rentabel und für die Kunden akzeptabel sind.
  • Sei reaktionsschnell: Dynamische Preisgestaltung erfordert schnelles Handeln. Du musst in der Lage sein, deine Preise schnell anzupassen, um auf Marktveränderungen zu reagieren.

Merken: Flexibilität ist der Schlüssel in der E-Commerce-Preisgestaltung. Sei bereit, deine Preise anzupassen, um auf Marktbedingungen zu reagieren.

5. Nutze Psychologische Preisgestaltung

Die Psychologie spielt eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung der Kunden. Durch geschickte Preisgestaltung kannst du das Kaufverhalten deiner Kunden positiv beeinflussen.

Ein gängiger Ansatz ist die sogenannte "Preisgestaltung, die auf .99 endet". Ein Produkt, das zu 19,99 € anstelle von 20,00 € angeboten wird, wird oft als deutlich günstiger wahrgenommen, obwohl der tatsächliche Unterschied minimal ist. Dies liegt daran, dass Kunden oft nur die erste Zahl in einem Preis sehen und bewerten.

Dieser Ansatz wird als "Charm Pricing" bezeichnet und kann die Verkäufe deutlich erhöhen. Andere psychologische Preisstrategien könnten das Angebot von "Bundle"-Preisen (zum Beispiel, "3 für 2" Angebote) oder zeitlich begrenzten Sonderangeboten sein, die das Gefühl der Dringlichkeit erzeugen.

Merken:
Die Psychologie spielt eine große Rolle in der Preisgestaltung. Kleinste Veränderungen können eine große Wirkung haben.

6. Biete Mengenrabatte an

Der Anreiz, mehr zu kaufen, um zu sparen, kann ein sehr wirksames Mittel sein, um den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu steigern. Du könntest in Betracht ziehen, Mengenrabatte auf bestimmte Produkte oder Produktkategorien anzubieten.

Die Rabatte könnten auf verschiedene Arten angeboten werden, wie zum Beispiel:

  • Rabatte auf den Gesamtpreis: Wenn Kunden eine bestimmte Menge an Produkten kaufen, erhalten sie einen bestimmten Prozentsatz Rabatt auf den Gesamtpreis.
  • Stückpreisrabatte: Je mehr Einheiten die Kunden kaufen, desto günstiger wird der Preis pro Einheit.

Merken: Mengenrabatte können den durchschnittlichen Bestellwert steigern und die Kundenbindung erhöhen.

7. Überlege dir die Preisdifferenzierung

Preisdifferenzierung ist eine Praxis, bei der unterschiedliche Preise für dasselbe Produkt oder die gleiche Dienstleistung angesetzt werden, abhängig von den spezifischen Merkmalen oder Umständen des Käufers.

Dies kann bedeuten, verschiedene Preise für verschiedene Marktsegmente, Verkaufsorte oder sogar Zeiten anzubieten.

Einige Beispiele für Preisdifferenzierung könnten sein:

  • Kundenspezifische Preisdifferenzierung: Hier könnten Kunden, die häufiger oder in größeren Mengen kaufen, bessere Preise erhalten. Dies kann eine hervorragende Methode sein, um treue Kunden zu belohnen und ihre Bindung an dein Unternehmen zu stärken.
  • Zeitbasierte Preisdifferenzierung: Bei dieser Methode könnten die Preise je nach Tageszeit, Wochentag oder Saison variieren. Ein gutes Beispiel hierfür wäre ein Online-Shop, der außerhalb der Stoßzeiten Rabatte anbietet.

Merken: Nicht alle Kunden sind gleich, und das gilt auch für die Preise. Überlege dir, unterschiedliche Preise für verschiedene Kundensegmente anzubieten.

8. Nutze Premium-Pricing für exklusive Produkte

Premium-Pricing kann eine sehr effektive Strategie sein, wenn du exklusive oder hochwertige Produkte verkaufst. Bei dieser Strategie werden die Preise über dem Marktdurchschnitt angesetzt, um das Produkt als hochwertig und wertvoll darzustellen.

Dies kann die Wahrnehmung deiner Marke in den Augen der Kunden erhöhen und ihnen das Gefühl geben, für das, was sie erhalten, einen angemessenen Preis zu zahlen.

Ein gutes Beispiel für Premium-Pricing ist die Marke Apple. Apple-Produkte sind in der Regel teurer als die ihrer Konkurrenten, aber Kunden sind bereit, diese Preise zu zahlen, weil sie die Qualität, das Design und die Benutzererfahrung, die Apple bietet, wertschätzen.

Merken:
Hochwertige Produkte verdienen Premium-Preise. Stelle sicher, dass der Wert deiner Produkte im Preis widergespiegelt wird.

9. Biete kostenlose Versandoptionen an

Kostenloser Versand kann ein entscheidender Faktor sein, um Kunden zum Kauf zu bewegen und den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen. Laut einer Studie von Walker Sands gaben 79% der US-Konsumenten an, dass kostenloser Versand ihre Online-Kaufentscheidungen beeinflusst.

Das Angebot kostenloser Lieferung ist jedoch nicht für alle Unternehmen realistisch, vor allem für kleinere oder neu gegründete Unternehmen, bei denen die Versandkosten einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen können. Eine mögliche Lösung hierfür könnte sein, kostenlosen Versand ab einem bestimmten Bestellwert anzubieten.

Dies kann dazu beitragen, den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen, da Kunden dazu ermutigt werden, mehr zu kaufen, um die Voraussetzungen für den kostenlosen Versand zu erfüllen.

Merken:
Kostenloser Versand kann ein mächtiges Werkzeug sein, um Kunden zum Kauf zu bewegen und den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen.

10. Sei transparent

Transparenz ist beim Online-Shopping von entscheidender Bedeutung. Kunden schätzen es, wenn sie genau wissen, was sie für ihr Geld bekommen. Versteckte Gebühren und unerwartete Kosten sind ein sicherer Weg, um Kunden zu verärgern und potenziell zu verlieren.

Daher solltest du alle zusätzlichen Kosten, wie z.B. Versandkosten, Steuern oder Gebühren, deutlich sichtbar machen und sicherstellen, dass diese Informationen vor dem Kauf leicht zugänglich sind. Auf diese Weise vermeidest du unangenehme Überraschungen an der Kasse und erhöhst das Vertrauen der Kunden in dein Unternehmen.

Ein gut gestalteter und transparenter Checkout-Prozess kann dazu beitragen, die Warenkorbabbruchrate zu senken und die Konversionsrate zu erhöhen. Wie ich in meinem Blogartikel bereits erläutert habe, ist die Transparenz ein Schlüsselelement, um die Online-Sichtbarkeit deines Unternehmens zu erhöhen und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Merken:
Versteckte Gebühren und unerwartete Kosten sind ein sicherer Weg, um Kunden zu verärgern. Sei von Anfang an klar und transparent mit deinen Preisen.

11. Lerne kontinuierlich und passe dich an

Der E-Commerce-Markt ist ein dynamischer und sich ständig verändernder Raum. Was heute funktioniert, könnte morgen nicht mehr so effektiv sein.

Dies gilt insbesondere für die Preisgestaltung, die von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, einschließlich Veränderungen in der Wirtschaft, neuen Wettbewerbern, saisonalen Schwankungen, Veränderungen im Kaufverhalten der Verbraucher und vielem mehr.

Daher ist es wichtig, dass du deine Preisstrategie regelmäßig überprüfst und bereit bist, sie basierend auf neuen Daten und Trends anzupassen. Es ist nicht nur wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben und die neuesten Entwicklungen in deinem Markt zu verstehen, sondern auch bereit zu sein, schnell zu reagieren und Änderungen vorzunehmen, wenn dies erforderlich ist.

Nutze fortschrittliche Analysen und Berichterstattungsfunktionen, um wichtige Metriken wie Verkaufszahlen, Gewinnmargen, Warenkorbgrößen, Conversion-Raten und Kundenfeedback zu überwachen. Dies wird dir dabei helfen, ein klares Bild von der Leistung deiner Preisstrategie zu erhalten und zu erkennen, wo Anpassungen erforderlich sein könnten.

Merken:
Erfolg in der E-Commerce-Preisgestaltung erfordert kontinuierliches Lernen und Anpassung. Sei bereit, deine Strategie auf Basis von Daten und Trends zu überarbeiten.

Fazit

Erfolgreiche Preisgestaltung im E-Commerce ist mehr Kunst als Wissenschaft. Es erfordert strategisches Denken, ein tiefes Verständnis für deine Kosten und Kunden, ständige Überwachung des Marktes und die Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen.

Von der Kenntnis deiner Kosten über das Verständnis deiner Kunden bis hin zur Implementierung von Strategien wie der Preisdifferenzierung, der Premium-Pricing und dem Angebot kostenloser Versandoptionen, jede dieser "Best Practices" kann dazu beitragen, deinen Umsatz zu steigern und das Kundenerlebnis zu verbessern.

Aber denke daran: Es gibt keine Einheitslösung. Was für ein Unternehmen funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für ein anderes. Daher ist es entscheidend, kontinuierlich zu lernen, zu testen und anzupassen, um die für dein Unternehmen am besten geeignete Preisstrategie zu finden.

Und vergiss nicht: Am Ende des Tages ist der Preis nur ein Aspekt des Gesamterlebnisses, das du deinen Kunden bieten musst. Ein guter Preis, gepaart mit hervorragenden Produkten und einem unvergesslichen Kundenservice, ist der Schlüssel zum Erfolg im E-Commerce.

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor:

Dirk Kreuter hilft Selbstständigen und Unternehmern in den Bereichen Vertrieb, Unternehmertum und Digitalisierung

Fragen und Antworten:

Wie kann ich meine Preise konkurrenzfähig halten, ohne meine Gewinnmargen zu beeinträchtigen?

Um deine Preise konkurrenzfähig zu halten, ohne die Gewinnmargen zu gefährden, solltest du zunächst deine Kosten analysieren und nach Möglichkeiten suchen, diese zu optimieren. Außerdem könntest du alternative Einkaufs- und Lieferquellen in Betracht ziehen, um bessere Konditionen zu erzielen.

Ein weiterer Ansatz ist die Diversifizierung deines Produktangebots, um ein breiteres Kundensegment anzusprechen und mehr Umsatz zu generieren.

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